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3.1 Einleitung

Im vorherigen Kapitel wurden zwei auf dynamischen Aktionen basierende Nebenläufigkeitskonzepte diskutiert: Die geschachtelten dynamischen Aktionen (siehe Abschnitt 2.6.2) zur Realisierung des Auftragsprinzips und die dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen (Abschnitt 2.6.3), mit denen das Kooperationsprinzip realisiert wird. In diesem Kapitel wird ein neues, auch auf dynamischen Aktionen basierendes Konzept vorgestellt, daß diese beiden Prinzipien verbindet. Dynamische Aktionen eignen sich für eine Integration dieser zwei Konzepte besonders gut, da sie strikt zwischen Fehlerbehandlung und Nebenläufigkeitskontrolle trennen. Zur Fehlerbehandlung werden durch die dynamische Aktion schon alle nötigen Mechanismen zur Verfügung gestellt. Dadurch ist es möglich, sich bei der Integration ganz auf die Behandlung der Nebenläufigkeitskontrolle zu konzentrieren, ohne daß Seiteneffekte auf die Fehlerbehandlung zu befürchten sind. Bei der Diskussion des hier neu entwickelten und der beiden zugrundeliegenden Aktionskonzepte brauchen daher immer nur die entsprechenden Nebenläufigkeitskonzepte betrachtet zu werden.

Die Integration findet auf drei Ebenen statt, von denen zwei in diesem Kapitel behandelt werden: Die konzeptuelle Ebene und die Ebene der Sperren. Die Implementierungsebene wird in den Kapiteln 5 und 6 besprochen.

Zuerst wird untersucht, welche Probleme auftauchen, wenn man versucht, beide Konzepte ohne Modifizierung zu kombinieren, und es wird gezeigt, daß eine triviale Kombination nicht möglich ist.

Um ein neues Konzept zu entwickeln, welches Kooperations- und Auftragsprinzip vereinigt, wird dann betrachtet, welche Eigenschaften der beiden Nebenläufigkeitskonzepte der geschachtelten dynamischen Aktionen und der dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen bei der Durchsetzung der zugrundeliegenden Prinzipien benötigt werden. Ausgehend von diesen Eigenschaften wird das Integrationskonzept der geschachtelten dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen vorgestellt. Es zeigt sich, daß entscheidend für die Anwendung des jeweiligen Konzepts ist, zu welchen Zeitpunkten und für welche dynamischen Aktionen Objektänderungen sichtbar werden. Zu diesem Zweck enthält das Integrationskonzept den Mechanismus der Objektkontrolle, mit dem die Sichtbarkeit von Objektänderungen individuell für jedes Objekt gesteuert werden kann.

Das kooperative Sperrverfahren für geschachtelte dynamische Aktionen realisiert das Konzept der geschachtelten dynamischen Aktionen für kooperative Anwendung. Es basiert auf dem geschachtelten Sperrverfahren (siehe Abschnitt 2.6.2) und dem kooperativen Sperrverfahren (siehe Abschnitt 2.6.3).

Das in dieser Arbeit eingeführte kooperative Sperrverfahren für geschachtelte dynamische Aktionen stellt somit eine Erweiterung des kooperativen Sperrverfahrens aus [Mock 1994] (Abschnitt 2.6.3) dar. Deshalb wird es genau wie das Verfahren aus [Mock 1994] kurz ,,kooperatives Sperrverfahren`` genannt. Um Verwechslungen mit dem kooperativen Sperrverfahren für flache dynamische Aktionen aus [Mock 1994] zu vermeiden, wird auf letzteres mit dem Begriff ,,flaches kooperatives Sperrverfahren`` Bezug genommen.

Nachdem die Integration beider Prinzipien auf den unterschiedlichen Ebenen gezeigt wurde, geht es am Ende dieses Kapitels darum zu zeigen, daß das kooperative Sperrverfahren sowohl mit dem flachen kooperativen Sperrverfahren als auch mit dem geschachtelten Sperrverfahren in großem Maße verträglich ist. Es wird angegeben, wie diese beiden Verfahren im kooperativen Sperrverfahren simuliert werden können.


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Armin Kruse- HTML version created 7/25/1997